Freier Theologe, Redner, Ritualdesigner – Was ist Was?


 

Wer auf der Suche nach einem passenden Dienstleister für eine freie Zeremonie ist, wird auf verschiedene Berufsbezeichnungen stoßen. Auch wenn weder der freie oder freiberufliche Theologe noch der Redner oder Ritualdesigner als Berufsbezeichnung geschützt sind, wage ich (Christina) hier den Versuch einer Erklärung, was in den häufigsten Fällen hinter diesen Begriffen steckt. Der Einfachheit halber werden im Folgenden nur die männlichen Formen der Worte verwendet – Theologinnen, Rednerinnen und Ritualdesignerinnen seien aber darin natürlich mit eingeschlossen! ;)

 



Der freie Theologe

 

Der Begriff "freie Theologe" ist keine geschützte Berufsbezeichnung (daher kann sich im Grunde jeder so nennen). Sinnvoll passt er dann, wenn ein Redner eine akademische Ausbildung an einer Hochschule im Fach Theologie absolviert hat, so wie es auch z. B. Pfarrer, Gemeindereferenten oder Religionslehrer getan haben. Im Unterschied zu den beispielhaft genannten Berufen sind freie Theologen nach dem Abschluss ihrer Ausbildung jedoch nicht in den Dienst der Kirchen oder des Staates getreten oder später daraus wieder ausgestiegen und arbeiten nun unabhängig auf freiberuflicher Basis. Die Feier mit einem freien Theologen muss daher nicht religiös oder spirituell sein – sie kann es aber sein, wenn das für den oder die Kunden so passt und stimmt.

 

Theologen bringen aus ihrem Studium eine breite kulturwissenschaftliche und liturgische Ausbildung mit und sind häufig sprachlich geschult. Zum Studium im Fach Liturgie gehört zudem bereits die Auseinandersetzung mit verschiedenen Fragen, die bei einer freien Feier besonders interessant sind:

 

  • Wie kann man ein Feier sinnvoll aufbauen und gestalten?
  • Wie und wieso wirken Zeichen und Rituale überhaupt?
  • Warum wirken manche Zeichen veraltet, warum werden sie nicht mehr verstanden und wirken sinnentleert?
  • Wie können neue, verständliche Zeichen für das, "was wirklich zählt", gefunden und entwickeln werden?

 

Ein Theologiestudium ist jedoch kein Qualitätssiegel für einen guten Redner. Ein wenig Talent und Leidenschaft für Sprache, Freude an der Zusammenargeit mit den unterschiedlichsten Menschen, Offenheit für (auch ungewöhnliche) Wünsche, Kreativität und vor allem Begeisterung für diese Arbeit sollte ein Theologe ebenfalls mitbringen (meiner bescheidenen Meinung nach). Fühlt uns Theologen im Kennenlerngespräch also ruhig immer kräftig auf den Zahn! ;)

 

 

Der freiberufliche Redner (Fest-, Hochzeit- oder Trauredner)

Freiberufliche Redner – manche spezialisieren sich und nennen sich entsprechend ihres Metiers auch Festredner, Hochzeitsredner oder Trauredner, Grab- oder Trauerredner – sind eine wesentlich bunter gemischte Gruppe als die Theologen: Gute Redner haben häufig (jedoch nicht zwangsläufig) ebenfalls eine akademische Ausbildung und kommen meist im weitesten Sinne aus den Bereichen Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaft, Sprache und Kommunikation. Sehr häufig motiviert und inspiriert sie vor allem eine besondere Affinität zu Texten und zum Umgang mit dem gesprochener und geschriebenen Wort zu ihrer Arbeit. Die Aus- und Weiterbildungswege unter Rednern sind sehr vielfältig und so oft recht unterschiedlich. Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, gibt es dabei allerdings auch keine Mindeststandarts. Es lohnt sich daher, nachzufragen, welche Qualifikationen und Erfahrungen ein Redner mitbringt, wie sein Werdegang aussieht, was ihn zu seine Arbeit motiviert und wie engagiert er sich weiter fortbildet.

 

Unter dem Stichwort "Redner" können sich jedoch die meisten Leute noch am ehesten etwas vorstellen, schließlich wird die Rede –    und das nicht ganz zu Unrecht – allgemein als die Königsdisziplin einer Feier angesehen. Sie nimmt daher oft besonderen Raum innerhalb einer Zeremonie ein.

 

Der Begriff "freier Redner" wird außerdem gelegentlich verwendet um auszudrücken, dass ein Redner "frei" spricht – allenfalls anhand von Stichworten – und seine Rede nicht Wort für Wort abliest. ;)

 

 

Der Ritualdesigner

Ritualdesiger nennen sich Personen, die sich besonders für die Bedeutung, Deutung und Entwicklung von Zeichen und Ritualen interessieren und hier ihren persönlichen Schwerpunkt in ihrer Arbeit sehen. Eine eigene, spezielle Ausbildung in diesem Bereich gibt es jedoch nicht. Man könnte sie als Untergruppe der Redner sehen, die mir dieser Bezeichnung zum Ausdruck bringen möchte, dass eine Feier für sie mehr ist als eine schöne Rede.

 

 

... und Papilio?

 

Barbara Christina Merz – freie Theologin und freie Rednerin! :)

 

Ich habe sowohl ein Studium der Theologie und Philosophie als auch ein sprachwissenschaftliches Studium absolviert und verbinde so die Liebe zu Sprachen und Literatur mit der Begeisterung für die kulturelle, geschichtliche und kreative Auseinandersetzung mit Zeichen und Symbolen sowie der Leidenschaft für die Begleitung und Beratung von Menschen auf ihrem Lebensweg. Lasst uns also gemeinsam Worte und Zeichen entdecken, die Euch aus dem Herzen sprechen und die das, was wirklich wichtig ist und zählt im Leben, fühlbar und erfahrbar werden lassen! :) Was das Designen von neuen Zeichen und Ritualen angeht – das versteht sich für mich eigentlich von selbst:

 

Meine Kunden verdienen es schließlich, so einzigartig zu feiern, wie sie selbst sind! :) 

Und was das freie Sprechen angeht: Auch in diesem Sinne bin ich "freie Rednerin".  ;)

 

Das weiter Papilio-Team besteht aus einer zusätzlichen freien Theologinnen und Rednerinnen mit durchweg akademischem Hintergrund aus den Bereichen Journalismus, Psychologie, Pädagogik und Eventmanagement … erfahrt hier mehr über uns, unsere unterschiedlichen Wege zu Papilio und die Motivation, die uns alle antreibt:


Barbara Christina Merz – freie Theologin, Hochzeitsrednerin, Traurednerin, Rednerin bei einer freien Trauung – Foto von Mic Panic